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Das Rathaus informiert…

Meine lieben Mitbürger!

Der Lenz ist da! Die ersten Gartenbesitzer fangen an, die Spuren des Winters zu beseitigen, ihre Gewächshäuser für die Salatbepflanzung vorzubereiten usw. Natürlich nutzen manche die wärmenden Strahlen der Märzensonne zum Ausspannen im Garten. Ein Buch lesen, Gespräche mit der Familie führen, zu welchen in der Woche keine Zeit ist, dem Gesang der Vögel lauschen, die ebenso wie wir das Frühjahr begrüßen. Aber leider gibt es auch Menschen, die derer Bedürfnisse nicht haben. Das Pfeifen der Kreissäge ist doch viel schöner als der Gesang einer Amsel. Und überhaupt Sonntags- oder Mittagsruhe- wozu denn das? Was ich in der Woche nicht geschafft habe vollbringe ich am Wochenende. Und außerdem können dann meine Nachbarn sehen und vor allem hören, wie fleißig ich bin ( und eventuell nacheifern ). Was mir persönlich Gedanken macht: Warum sind das die Bürger, welche sowieso unter der Woche zu Hause sind. Vertragen sie sich mit ihren Partnern nicht und suchen die Flucht im Garten? Kurzum möchte ich hier eindringlich an die Einhaltung der Ruhezeiten appellieren. Es könnten ja auch kleine Kinder schlafen oder alte und kranke Mitmenschen ausspannen müssen. Jeder Bürger hat das Recht, bei ruhestörendem Lärm die Polizeiinspektion Sömmerda zu informieren.

Auch möchte ich an das Osterkonzert im Rathaus am Ostersamstag erinnern. Es gibt noch Karten. Spannen sie bei klassischer Musik aus Oper und Operette einmal vom Alltagsgeschehen aus. Lehnen sie sich zurück und gehen sie mit auf die Reise. Restkarten bei Elektrowaren Strien.

Sehr gefreut haben wir uns über die vollzogene Patenschaft mit dem Jugendwohnheim der Stiftung Finneck. Pflege der Bepflanzungen auf dem Markt, Rondell vor der Kirche und einer Anlage im Schwimmbad sind der Inhalt. Eine Reinigungsaktion in der Oberwendenstrasse und Neue Strasse waren ein voller Erfolg. Einige Anwohner griffen spontan auch zu Besen und Schaufel und unterstützten die Jugendlichen. Aber es gab auch welche, die grinsend und rauchend vom Balkon zuschauten. Aber dann noch ihre Kippen zur Entsorgung herunterzuwerfen, zeigen vom geistigen Minus solcher Anwohner. 

Auf dem Friedhof haben wir für einen Monat zur Probe eine Toilette ( DIXI, TOI TOI ) aufgestellt. Es ist wieder die Zeit der Bepflanzung und des längeren Aufenthaltes und wir hoffen, in Not geratene ältere Mitbürger  helfen zu können. Leider ist ein richtiges WC nicht installierbar, da der Friedhof über kein Entwässerungssystem verfügt und Sickergruben nicht erlaubt sind.

Es ist bezeichnend für die gegenwärtige wirtschaftliche Situation. Unsere Innenstadt stirbt immer mehr. So schließt im April das Bäckereigeschäft und Blumenladen in der Obertorstrasse. Der Schlecker ist bereits zu. Es folgt der Themenladen Strien in der Hauptstrasse. Im Movie gehen die Lichter aus… Was bleibt ist ein bereits am Mittag menschenleerer Markt. Aber was tun?

Besondere Sorgen bereitet mir und dem Stadtrat  in diesem Monat der Haushalt. Über 230.000 € weniger Gewerbesteuer als im letzten Jahr, 161.000 € weniger Zuweisungen vom Land, sind für eine kleine Stadt wie Buttstädt fatal. Seit Wochen sitzen wir daran, uns Gedanken über Sparmaßnahmen bzw. Einnahmeerhöhungen zu machen. Leider ist es so, daß der Bürger unter der Inkompetenz und verfehlter Politik unserer Landesregierung leidet. Denn „getreten wir immer von oben nach unten“. Wollen wir aber in den nächsten Jahren auch weiterhin im Schwimmbad Erfrischung suchen, Bücher in der Bibliothek ausleihen, Pferde- und Taubenmarkt feiern, etwas für die Jugend im Klub und unsere älteren Mitbürger im Seniorentreff tun, muß gespart werden. Aber wo? Man kann eine Stadt auch kaputtsparen. Leztendlich zahlen wir Steuern. Die werden aber zweckentfremdet und zur Stützung insolventer Länder verschwendet. Auch ist es für unsere Sicherheit in Buttstädt wichtig, Piraten im Meer vor der afrikanischen Küste zu jagen, könnten die doch über den Gänsebach kommend, zur Gefahr werden. Seien sie versichert, das wir versuchen werden, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um unser Buttstädt als Heimatort attraktiv zu erhalten und zu gestalten. Leider müssen dabei auch unliebsame Wege begangen  werden. Ich weiß nicht, wieviel wir noch vertragen müssen, um endlich einmal als mündige Bürger unseren Unmut zu zeigen ( aber nicht mit Bushaltestellenzerstörung ).

Werte Bürger, gerade wir hier in den „neuen“ Bundesländern haben im Gegensatz zu den „gebrauchten“ Ländern mit manchem Mangel leben müssen, haben gelernt, das Beste daraus zu machen und haben nicht aufgegeben.

In diesem Sinn wünsche ich ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest. Finden sie Stunden der Ruhe und  Einkehr und einem Gedenken an die ursprüngliche  Bedeutung des Festes. Gab es doch in der Menscheitsgeschichte viele, die für ihren Glauben oder Ansichten gestorben sind. In allen Kontinenten, Gesellschaften und über Jahrtausende.

Wir müssen für unsere Ziele nicht sterben. Aber vielleicht sollten wir lernen, mehr unsere wenig gebliebenen gesellschaftlichen Rechte wahrzunehmen und nicht die Tür zu verschließen. Also: Frohe Ostern!

Ihr Bürgermeister Norbert Kresse